Farbe im Feng Shui
01.06.2016 I Christiane Witt
Vor einigen Jahren spaltete das Foto eines Kleides die Internetwelt. Die einen meinten das Kleid einer Brautmutter sei weiß-gold, während die anderen davon überzeugt waren, die Farben Blau-Schwarz zu sehen. Zu welcher Gruppe hast du gehört? Ich war mir sicher, dass es weiß-gold war. Tatsächlich war es aber ein dunkelblaues Kleid mit schwarzen Streifen.
Farben haben eine enorme Auswirkung auf uns. Sie sorgen für eine bestimmte Raumatmosphäre und wirken beruhigend oder anregend auf den Mensch. Im Feng Shui setzt man Farbe ein, um eine harmonische und wohltuende Lebensumgebung zu schaffen.
Farben rufen Assoziationen und Gefühle hervor. Rot beispielsweise wird mit Feuer und Gefahr verbunden. Bei Grün denkt man an Gift, bei Blau an den Himmel und Weiß symbolisiert Reinheit oder Unschuld. Deswegen trägt die Braut auch ein weißes Hochzeitskleid. So ist es zumindest im Westen. In Asien beispielsweise ist der grüne Drache ein Glückssymbol und weiße Kleidung wird in China ausschließlich bei Trauerzeremonien getragen.
Was ist überhaupt Farbe? Wikipedia sagt dazu: „Farbe ist eine individuelle visuelle Wahrnehmung, die durch Licht hervorgerufen wird.“
Wenn es eine individuelle Wahrnehmung ist, dann ist Rot auch nicht gleich Rot. Warum ist das so?
- Die persönliche Beschaffenheit der Augen und Empfindlichkeit der Rezeptoren,
- die unterschiedliche Wahrnehmung des Einzelnen, auch hervorgerufen durch unterschiedliche Eindrücke und erlernte Muster,
- die äußeren Einflüsse, wie z.B. die Lichtverhältnisse. Sieh dir mal deine Wand zu Hause bei Tageslicht, abends mit künstlichem Licht oder mit Kerzenlicht an. Die Wandfarbe wirkt immer etwas anders. Auch die Himmelsrichtungen unterscheiden sich, was das Licht- und Farbempfinden betrifft voneinander. Die Morgensonne im Osten ist anders als die Abendsonne im Westen und löst damit andere Empfindungen aus.
Das alles führt dazu, dass gleich benannte Farben durchaus für jeden anders aussehen können.
Wie in Höhlenzeichnungen zu erkennen ist, gab es in der Steinzeit ein durch die Natur bzw. die Pflanzen eingeschränktes Farbspektrum. Heute dagegen existiert durch die Entwicklung immer neuer Herstellungstechnologien eine schier unglaublich umfangreiche Farbenvielfalt auf dem Markt.
Da kann einem im Baumarkt die Entscheidung für eine Wandfarbe ganz schön schwer fallen. In unterschiedlichen Farbkatalogen, wie z. B. Pantone oder RAL, werden die Farbtöne auf Musterkarten zusammengestellt und sollen somit dem Verbraucher die Auswahl erleichtern.
Das standardisierte Farbsystem NCS (Natural Colour System) wird gerne von Feng Shui Beratern genutzt, da es das menschliche Farbempfinden widerspiegeln soll. Mittlerweile umfasst das System 1950 Farbtöne.
Im Feng Shui wird jedes Element durch bestimmte Farben, die wiederum etwas symbolisieren oder assoziieren, ausgedrückt.
Schauen wir uns das mal genauer an:
In welcher Farbe streichst du denn nun deine Wände?
Obwohl die Farben über die Fünf Elemente den Himmelsrichtungen zugeordnet sind, heißt das nicht, dass man in einem im Osten liegenden Raum grün streichen muss.
Vielmehr ist es ein Zusammenspiel aus
- der Himmelsrichtung,
- der Funktion des Raumes (Arbeits-, Schlaf-, Kinderzimmer)
- dem Ergebnis des Berechnungssystems Yuen Hom Flying Stars.
Ein im Süden liegender Raum hat schon aufgrund der Himmelsrichtung die entsprechende „Feuer“ Energie, so dass er unter Umständen nicht noch mehr davon braucht.
Das Schlafzimmer sollte eher ruhig gestaltet werden, während das Arbeitszimmer aktive, yang-betonte Farben braucht.
Da alles durch seine eigene Energie etwas bewirkt, wirken Farben, Formen, Materialien und Accessoires auf die Räume.
Die Flying Stars – zu deren Berechnung eine exakte Messung mit dem chinesischen Kompass LoPan notwendig ist – berücksichtigen unter anderem die sich nach dem zeitlichen Aspekt unterscheidende Energiequalität.
Warum? Nun, man kann sich das wie bei den Jahreszeiten vorstellen. Der Winter und der Sommer bringen unterschiedliche Farben und Lichtverhältnisse hervor. Einerseits hell und farbenfroh und andererseits düster und kalt. Und du würdest doch sicher nicht im Winter in kurzen Hosen oder einem kurzen Kleid durch die Stadt laufen. Man passt sich den Gegebenheiten an.
Die Energien ändern sich auch in einem bestimmten Rhythmus. Damit ein Raum also harmonisch und ausgleichend auf dich wirken kann, muss er passend zum zeitlichen Aspekt gestaltet sein.
Die Zeiträume (Fate) im Imperial Feng Shui sind viel länger als eine Jahreszeit. Das aktuelle Fate umfasst beispielsweise 28 Jahre und geht von 2017 bis Ende 2044.
Wenn du also bereits vor einiger Zeit eine Feng Shui Beratung in deinem Zuhause durchführen lassen hast, solltest du dich erneut an einen Feng Shui Berater wenden, um die Gestaltung der Wohnräume den zeitlichen Veränderungen anzupassen. Am besten schaust du gleich nach einem Termin für ein unverbindliches Vorgespräch bei mir. Klicke dafür hier!
Nur ein erfahrener Feng Shui Berater kann dir unter Berücksichtigung aller Aspekte genau zeigen, in welchem Raum du welche Elemente mit den dazugehörigen Farben nutzen solltest, damit die Raumenergie wohltuend und unterstützend auf dich wirken kann.
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